Freitag, 29. Juli 2011

Leben und Arbeiten als Freiberufler

Das Arbeitsverständnis und Lebensgefühl eines Freiberuflers mit seinen Möglichkeiten und Herausforderungen beschreibt sehr schön der Artikel "Zwischen betabloggern und Co." in der neuen Digger.

Im Artikel wird auch am Beispiel betahaus Hamburg auf die neue Art des Zusammenarbeitens, die Co-Working-Spaces, eingegangen. Die bisher bestehenden in Hamburg habe ich vor kurzem schon mal in einem Post auf einer Karte zusammengetragen.

Mir gefällt es immer wieder als Gast im betahaus: die Leute, die Athmosphäre und das was sich daraus ergibt - selten Geschäftsanbahnungen, sondern eher ein Kennenlernen und Erweitern des eigenen Horizonts, zum Beispiel Björn Schäfers über "Vom Gründen im Konzernkontext und wie soziale Vernetzung das Einkaufsverhalten verändert", Wolfgang Wopperer und Adrian Rössler über "The Future of Work", und Thomas Madsen-Mygdal über "A couple of beliefs, ideas, stories and paradigm".

Dienstag, 26. Juli 2011

Interaktionsangebote durch Eyetracking analysieren

Im ersten halben Jahr 2011 wurde das Thema Eyetracking für die Analyse der Güte von computermediierten Interaktionsangeboten im Rahmen des UX Roundtables Hamburg mehrmals behandelt. Diese Reihe nicht zusammengehöriger aber sich doch ergänzender Beitrage bietet einen praktischen Einblick in die Möglichkeiten aber auch Grenzen der Methode Eyetracking.

Eyetracking – Chancen und Grenzen im Einsatz: Stefan Richter berichtete aus seiner Erfahrung beim Einsatz von Eyetracking im universitären wie auch im beruflichen Umfeld, wobei er verschiedene Einsatz-Szenarios gegeneinander abwiegt und sie für den praktischen Einsatz bewertet.

Eyetracking – Visualisieren vs. Analysieren: Ron Warncke stellte ein aus der Molekularbiologie adaptiertes Verfahren zur Identifikation typischer Muster in Userdaten vor und diskutiert u.a. Anforderungen an zukünftige Eye-Tracking Studien.

Einfluss der Kultur und des kognitiven Stils "Feldabhängigkeit/-unabhängigkeit" auf die visuelle Wahrnehmung: Manuel Hoch stellte eine Studie vor, die mittels Exetracking Effekte nachzuweißt, die darauf hindeuten, dass im internationalen Vergleich kulturelle Unterschiede bei Jugendlichen an Bedeutung verlieren im Vergleich zum Einfluss gemeinsamer (globaler) Lebenswelten.

Viel Spaß beim Nachlesen und wer an Usability, Interaction Design etc. interessiert ist, sollte einfach mal am ersten Montag eines jeden Monats zu einem UX Roundtable kommen!

Mittwoch, 20. Juli 2011

Ausbildungen für eine Tätigkeit im Bereich Interaktionsdesign

Kürzlich wurde ich darauf angesprochen, wo im Norden Deutschlands es denn geeignete Ausbildungen für den Bereich Interaktive Medien und Interaktionsdesign gäbe. Zu dieser Frage und zu meinem Artikel um neue Job-Profile passen zwei Veröffentlichungen, die sich mit der Aus- und Weiterbildung im Bereich (Interaktions)Design befassen:

WEAVE eDossier Ausbildung Interaction Designer 

PAGE Extra Ausbildung, Weiterbildung, Studium

Generell kann ich zur Frage nach Ausbildungsstätten sagen: ich kenne selbst nur wenige. Es kommt sehr darauf an, wo man seine Zukunft sieht und mit welchem Blick man an die Herausforderung Interaktionsdesign schaut. Steht das anmutige Design im Vordergrund sind die eher künstlerisch ausgerichteten Ausbildungen zum (Visual- oder Produkt-)Designer an einer Kunst-/Medienhochschule wohl das richtige; eine Anstellung in Agenturen danach lockt. Für die Konstruktion von digitalen Produkten werden wiederum eher mit Gebrauchstauglichkeit (engl. Usability) vertraute Informatiker herangezogen; sie arbeiten v.a. in der Softwareentwicklung. Geht es um die Evaluation von fertigen Produkten z.B. um deren  Ergonomie zu klären, trifft man auf viele Psychologen in der Branche; Normungsinstitute und große Industriefirmen sind mögliche Tätigkeitsfelder.

Welchen Weg man wählt hängt m.E. auch davon ab, mit wem man später arbeiten möchte, denn jede Berufsgruppe hat ihre eigene Sprache und einen eigenen Blickwinkel auf Herausforderungen (künstlerische Kreativität vs. praktische Ingineurkunst vs. methodes Vorgehen). Da ist es ziemlich natürlich, dass ein Team lieber jemanden aufnimmt, der seine Sprache und den spezifischen Blickwinkel versteht. Das können auch "Mehrsprachler" sein, die sich nicht nur in einer Disziplin auskennen. Multidisziplinarität kann ein Vorteil sein und ihr Wert wird meiner Erfahrung nach auch vielfach betont (meist aus der Entscheiderebene), allerdings hat sie es im Projektalltag manchmal verdammt schwer, weil die Sichtweisen (auf Arbeitsebene) sehr eingefahren sind, jeder Perspektivwechsel eine Anstrengung ist und die zusätzlich aufgebrachte Energie scheinbar verloren ist. Aber das ist ein anderes Thema..

Vielfältige Tätigkeitsfelder in der Interactive-Branche

Vor einiger Zeit kam eine Redakteurin der WEAVE, einer Zeitschrift für Interaktives Design, Konzeption und Entwicklung (Schwesterzeitschrift der schon geschichtlich eher auf Printmedien ausgerichten PAGE), auf mich zu und hat mich über meinen Erfahrungshintergrund als Freiberufler in der Interactive-Branche befragt. Es ging dabei auch um das Verständnis der Berufsbezeichnung "User Experience (UX) Engineer".


Im Zusammenhang mit Aussagen anderer Freiberufler trug das Interview zum sehr lesenswerter Artikel "Interactive-Branche: Das sind die neuen Jobs" in der WEAVE 4.2011 bei. Dort wird unter anderem darauf eingegangen, welche neuen Berufe durch die interaktiven Medien erst entstanden sind, ob die vielfältigen neuen Berufsbezeichnungen Orientierung bieten und inwiefern sie, trotz uneinheitlichen Gebrauchs, auf die Ausrichtung, Fähigkeiten und das Wissen der Träger schließen lassen. Ein empfehlenswerter Artikel für alle, die im Wirrwarr der neuen Jobbezeichnungen die Orientierung zu verlieren glauben.

Fazit des Artikels: es kommt darauf an, was du kannst, nicht, wie du dich nennst. Dazu möchte ich allerdings zu bedenken geben, dass Buzzwords wie das gerade schwer angesagt "UX" die Aufmerksamkeit der Entscheider einfangen können und dann möglicherweise ausschlaggebend sind, dass man überhaupt die Chance bekommt, zu zeigen, was man kann.

Sonntag, 17. Juli 2011

Bericht zur Hyperkult 20 in Lüneburg

Ich konnte zwar nur am ersten Tag dabeisein, aber die Hyperkult XX an der Leuphana in Lüneburg hat einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen (mein Photoalbum mit ein paar Impressionen). Anders als viele andere Konferenzen im Bereich Internet, Social Media und Co. hat die Hyperkult eher eine gesellschaftliche und soziale Perspektive auf moderne Medien und die Folgen ihrer Nutzung. Dieses Mal stand die gut besuchte Veranstaltung unter dem Thema "Trivialisisierung", wobei eine Frage war, ob die Forderung nach und die fortschreitende Entwicklung hin zu 'trivialen' Benutzungsformen unser komplexen Welt gerecht werden kann. Was die einzelnen Autoren zu diesem Thema zu sagen hatten, kann in den Videos der Vorträge nachgeschaut werden. Wie immer waren die Pausen vielleicht die intensivsten Zeiten, da die Teilnehmer sich gegenseitig und die Vortragenden kennenlernen konnten.

Frieder Nake und Ivan Sutherland im Gespräch
(aus Hyperkult 20 @ Leuphana Lüneburg)

Besonderes Glanzlicht war die Anwesenheit von Ivan Sutherland, einem der Väter des modernen Computers, speziell der interaktiven Grafik. Nach seinem Vortrag "The Art of Engineering and the Engineering of Art", der die Zuhörer auf eine Zeitreise durch die Entwicklung des Computers mitnahm, hatte ich die Gelegenheit, mit Ivan Sutherland ein Interview zu führen. Die großartige Chance, mit einem Begründer der im Vergleich zu anderen Wissenschaften noch recht jungen Disziplin Informatik zu sprechen, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Besonders seine Einschätzung zur Entwicklung der Informatik und seinen neuen Herausforderungen im Lichte seiner 50jährigen Erfahrung interessierte mich. Aus dieser Idee und mit etlichen Fragen im Gepäck führten Matthias Müller-Prove und ich dann das Interview. Wir bekamen zum Teil spannende, zum Teil nüchternde Antworten, aber auf jeden Fall war es eine interessante Konversation. Sie wird gerade schriftlich aufgearbeitet und vielleicht in irgendeiner Form veröffentlicht werden. Stay tuned!

English Resources: Read Ivan Sutherland's entry in the Encyclopedia of computer science and technology. Read an interview with Ivan Sutherland about his early days at DARPA and the projects in graphics and networking he initiated or read about it in the the book Tools for Thought by Howard Rheingold. See a video where Ivan talks about leadership and read a transcript of his talk about research and fun.

Montag, 11. Juli 2011

Coworking und Veranstaltungsräume in Hamburg

Damit meine Karte über Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens in Coworking Spaces nicht so ein einsames Dasein fristet, möchte ich hier auf sie hinweisen. Auf ihr sind auch Veranstaltungsräume für Seminare, Ausstellungen und Konferenzen bis 80Personen eingezeichnet, in denen ich selbst schon war und es dort angenehm empfunden habe:


Coworking Spaces & Event Locations in Hamburg auf einer größeren Karte anzeigen

Nachtrag: Die Jungs von desksurfing.net haben noch mehr Co-working-Locations in Hamburg und darüber  hinaus, zusammengetragen. Reinschauen lohnt.

Freitag, 8. Juli 2011

Ivan Sutherland at the Hyperkult 20 Conference

See my webalbum for some impressions from the Hyperkult 20 that is currently taking place at the Leuphana in Lüneburg. Special guest: Ivan Sutherland, one of the fathers of modern computing, especially of interactive graphics. After his talk about the art of engineering, I had the pleasure to have an interview with him.

Update: Read more in German about the event in my recent post. Read an interview with Ivan Sutherland about his early days at DARPA and the projects in graphics and networking he initiated. See a video where Ivan talks about leadership and read a transcript of his talk about research and fun.


Mittwoch, 6. Juli 2011

Design for Conversion 6 in Cologne

At Design for Conversion 6, it was a thrilling experience! On the one hand, we developed a communication strategy to convince the jury and on the other hand we created an interaction concept for a captivating website along the principles of persuasion. Participants from different backgrounds (marketing, design, computer science, economics, psychology) made it a worthy experience and a premium place to look beyond the own fence.


Due to a lack of time the description of keynotes is omitted here, but see these announcements. Best talk concerning the entertainment for me was the one by Eric Reiss: "Of buttons and brains: four keys to successful conversions" (slides). The talk that made me curious was the one by Martin Kupp: "Organizational creativity – learnings from the world of arts".



Networking was great and when I left the party at half past one in the night there were still some who enjoyed themselves in the Club Bahnhof Ehrenfeld. Three of the speakers were present during the whole event and I could talk to Dan Lockton (see his presentations) and Eric Reiss (see his presentations) in person. Dan was interested in the work of the FUN project, I was part of in 2006 and 2007, and the successor FUN-NI as both show how to impliment the ideas of what is now called persuasion or gamification into the context of business software. I will send him some pointers and papers on that.


There is at least my gallery of photos from the event but look out for the tag "dfc6" at the usual places (twitpic, tumplr etc.)

UPDATE: All the members of the Cortal Concors case study on Hopee are invited to join the corresponding LinkedIn group.