Montag, 21. März 2011

Dokumente im User Experience Workflow

Als Berater in Fragen User Experience braucht man das eine oder andere Handwerkszeug. Eine wirklich gelungene Darstellung vieler Techniken und Tools zur Erstellung von Ergebnisdokumentation findet man in einem hochinteressanten Artikel auf Semantics, Peter Morvilles Kolumne über Informationsarchitektur. Als Auswahl- und Durchführungshilfe gibt der Autor dem Leser eine Schatzkarte mit auf den Weg:

 Sehr praktisches Handwerkszeug! Danke, Peter.

Mittwoch, 9. März 2011

Community-Konferenzen gewinnen an Bedeutung: "This happened..." in Hamburg

Nachdem in den letzten zwei Jahren das Raum Schiff Erde erfolgreich als Community-Konferenz von und für Interessierte in Hamburg abhob, findet diese Form der Informationsverbreitung und des Erfahrungsaustausches immer mehr Anhänger. Als neueste Pflanze im Gewächshaus der Internet- und Interaktionkultur wird "This happened..." jetzt in Hamburg lokalisiert:

"„'This happened Hamburg' wird keine klassische Konferenz mit Frontalpräsentationen sein, sondern sehr kommunikativ“, meint Michael Seifert. Alles Sprecher haben genauso viel Redezeit, wie die Zuschauer Zeit für Fragen und Diskussionen haben. Was sich die drei Organisatoren für einen solchermaßen gewinnbringenden Dialog wünschen, sind keine polierten Award-Showcases, sondern die Entstehungsgeschichten eines Projekts: Was ging schief, wo musste umgeplant werden und welche Hürden gab es…? All die Dinge eben, die man der fertigen Arbeit (meist) nicht mehr ansieht – und von denen andere aber unter Umständen besonders viel lernen können." (Quelle: http://www.weave.de/weblog/thishappened#post-4391)

Ich wünsche den Machern Frank Gruber, Markus Losleben und Michael Seifert alles Gute und eine tolle erste Veranstaltung (Programm hier), leider kann ich selbst nicht dabei sein. Wenn genug Interesse besteht und die Veranstaltung ein Erfolg wird, gibt's vielleicht noch dieses Jahr eine zweite Auflage. Ich hoffe darauf.... Solange lese gucke ich in Facebook-Grupp.

Sonntag, 6. März 2011

Nutzungsqualität darf nicht auf Kosten der Datenhoheit gehen: Dezentrales Social-Network Diaspora

Auf der nächsten re:publica wird Max Salzberg als Sprecher auftreten. Er ist einer der federführenden Köpfe hinter Diaspora*. Diaspora "ist ein Open-Source-Webserver, mit dem ein verteiltes soziales Netzwerk aufgebaut werden soll, das eine Alternative zu zentralisierten Diensten wie Facebook oder StudiVZ bietet. [...] Das Projekt zielt darauf ab, den gleichen Leistungsumfang zu bieten, den der Anwender derzeit von Facebook gewöhnt ist [...] Im Gegensatz zu Facebook sollen die Daten aber auf „persönlichen Webservern“ (sogenannten „pods“) abgelegt werden, so dass die Benutzer „die vollständige Kontrolle über die Daten behalten, die sie mit anderen Anwendern teilen“." (Wikipediaartikel zu Diaspora)

Einen Eindruck von Max und der Idee von Diaspora erhält man u.a. durch ein Interview auf der letzten ars electroncia:


Interview: Max Salzberg / Diaspora from Ilona Koglin on Vimeo.
WEAVE met Max at the Ars Electronica at Linz. Together with Tobias Nöbauer and Nina Stuhldreher of http://transformingfreedom.org WEAVE talked with him about how Diaspora startet, which tools they use, what the killer features will be – and why we don't have to be who we are in the era of web 2.0...

Freitag, 4. März 2011

betaclub No. 3 - Thomas Madsen-Mygdal

Thomas-Madsen-Mygdal @mygdal aus Kopenhagen war zu Gast beim betaclub No. 3 im betahaus Hamburg am 03. März 2011. Er ist Visionär, Start-Up Gründer (darunter video und der ersten dänischen Internetagentur 1995), Geschäftsmann und Venturecapitalist (z.B. Podio). Er ist Begründer und Organisator einer der wichtigsten europäischen Konferenzen auf diesem Sektor, der reboot

Thomas sprach in seinem Vortrag "A couple of beliefs, ideas, stories and paradigm" über fünf 'Geschichten' des digitalen Universiums (inhaltliche Stichpunkte kurz dahinter).
  1. Digital - How it all started: "Being digital" von Nicolas Negroponte; Means to create&distribute, e.g. 23hq.com
  2. Humanisation - Social Sharing: "The cluetrain manifesto"; markets are conversations, humans are in focus; humans connect - social, sharing
  3. Self-organisation - The best way to do things?: open space meetin format (Harrison Owen) calls for self-organisation; today there are bar camps; in podio self-organisation is THE standard
  4. Re-invention - How old concept get new: recontextualisation of existing core ideas = reinvention
  5. Bootstrapping - How do we get the action going: human technology used for people; naive approach to get things going; use what you have got, do not wait!
  6. The End - Call for Action: it's transition time!

Was ich aus dem Vortrag mitnehme:
  • Ideen müssen Zeit haben, sich zu entwickeln
  • (zu frühe) Gewinnabsicht ist hinderlich für die Ausarbeitung der wachsenden Ideen
  • probiere vieles aus, ohne gleich Gewinn machen zu wollen
  • Ideen für altruistische Angebote können Marktpotential haben, müssen es aber nicht
  • auf viele anfänglich toll erscheinende Ideen kommt eine am Ende wirklich gute
  • mache das, was dir Spaß macht!
  • gehe dahin, wo deine Idee(n) die besten Bedingungen für das Wachsen haben
Vielen Dank an für die Bereitstellung der Örtlichkeiten an das Team vom betahaus Hamburg! Vielen Dank an den Vortragenden und die Teilnehmer. Kommt bald wieder, Termine gibt's auf uxHH, bei der IxDA Hamburg, sowie auf Facebook und XING.

    Donnerstag, 3. März 2011

    Datensilos verhindern selbst bestimmtes & effizientes Kommunizieren

    In Momenten wie dem XING-Ausfall heute, wenn ich nicht mehr an die Kontaktdaten von Geschäftspartnern herankomme, fällt mir erst auf wie abhängig von und aufgeschmissen ich ohne XING doch bin. Zumal XING, anders als LinkedIn es seinen Mitgliedern nicht anbietet, die Kontaktdaten der eigenen Kontakte herunterzuladen und so auch offline zu benutzen. Das ist der große Nachteil von geschlossenen Datensilos wie etwa auch Facebook. Und wenn dann auch noch Nachrichten nur innerhalb dieser Datensilos verschickt und gelesen werden können, dann machen sich die Nutzer völlig abhängig von diesen Services. Diese internen Maildienste konterkarieren die ursprüngliche Idee der Mail, dass nämlich jeder das Mailprogramm der Wahl benutzen kann und nur der Austausch über SMTP geregelt ist. Ein Mailprogramm, das gleichzeitig auf Adressen aus dem lokalen Adressbuch und den Kontakten auf XING, LinkedIn etc. zugreifen kann und sowohl Mails über das SMTP-Protokoll als auch automatisch über die entsprechenden Webseiten oder APIs verschickt, das wäre toll. Dann bräuchte der Anwender nicht mehr ins Netz auf verschiedenen Seiten herumturnen, um Mailadressen rauszusuchen und Mails an verschiedene Leute zu schicken, sondern könnte schnell sein lokales Programm nutzen. Das würde dann auch das Update des eigenen Adressbuchs mit den Adressen der Kontakte (soweit sie freigegeben sind) managen. Dadurch wäre der Mailversand auch bei nur schmalbandiger Anbindung möglich, denn der Zugriff aus Web entfiele. Außerdem wäre das viel effezienter und problemresistenter (man denke nur an Browserabstürze während man gerade eine lange Mail schreibt, Browser sind immer noch viel anfälliger als Mailprogramme). Außerdem könnte man dann sofort Skype oder andere Instant-Messenger starten und sein Anliegen erledigen.

    Also: Es müssen Mailprogramme (oder Add-Ons) her, die auch die Adressen von Kontakten aus den gängigen Social Networks abgreifen können, so dass man denen unabhängig vom Zugriff auf das entsprechende Netzwerk eine Mail schreiben kann und nicht von den Datensilos abhängig ist.

    Es gibt Hoffnung: Zumindest die Daten aus XING lassen sich über den Internetservice memotoo.com auslesen. Der Dienst kann auch auf das GMX-Adressbuch zugreifen. Beide Quellen können dann mit dem Adressbuch von Thunderbird oder dem auf unterstützen Handys synchronisiert werden. Schon mal ein Schritt in Richtung mehr Kontrolle über die verteilt vorhandenen Adressdaten von Kontakten.

    Zum Weiterlesen zum Thema freier Austausch von Daten vs. Datensilos im Blog Deus Ex Machina, zum Aspekt des Datenmonopols, der Zensur und der Zerstörung der Verlinkbarkeit durch Datensilos in der Süddeutschen und im Spiegel. Im betrieblichen Umfeld werden dagegen die positiven Aspekte einer zentralen Datenhaltung beschworen (PDF).

    XING down? - Probleme beim größten deutschen Businessnetzwerk

    XING hat die Organisatioin der Startseite (nach dem Einloggen) verändert und sich dabei wohl kurz verschluckt. Ich hatte in der letzten 20 Minuten Probleme, mich bei XING anzumelden und dort meine Kontakte aufzurufen. Das Feedback war keine hübsche Fehlerseite, sondern sehr minimalistisch: "Internal Server Error". Wenn der Webserver nicht einmal die Fehlerseite ausliefert, deutet dies auf einen wirklich gravierenden Fehler hin.



    XING ist z.Z. lahm und die Einbindung anderer Applikationen funktionierte bis eben nicht einwandfrei, jedenfalls meldete die Slideshare Applikation auch einen Fehler. Wenn es an der Integration neuer Funktionen liegt (siehe Ankündigung unten), würde ich erwarten, dass die vorher getestet werden und nicht der Livetest von den Nutzern gemacht werden muss (schlechte User Experience und schlechte Reputation für XING).

    Anscheinend gab es solche Probleme auch schon früher, z.B. in 2008. Im Großen und Ganzen bin ich aber mit der Erreichbarkeit von XINg zufrieden.