Donnerstag, 23. Februar 2012

Nachlese UX Roundtable: How to measure User Experience

Am 05.02.2012 lud Sirvaluse zu sich in die Geschäfträume ein. Es fanden sich etwa 25 Interessierte ein, womit der Vortragsraum auch schon gut ausgefüllt war. Erfreut war ich, viele bekannte aber auch einige neue Gesichter im Publikum erblickt zu haben (wir hatten sogar einen Gast aus der Schweiz - UX Roundtable goes international!) - das frischt die Runde auf.

Tim Bosenich, der Gründer von Sirvaluse berichtete in einem kurzweiligen und mit Hintergründen zur Geschäftsentwicklung und -praxis gespickten Vortrag über den Sirvaluse-Ansatz der Messung von UX. Nachfolgend die Vortragsfolien, die sich vielleicht mit meiner darunter stehenden frakmentarischen Mitschrift besser verstehen lassen:


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  • Idee der Quantifizierung von UX z.B. zum Vergleich von Produkten
  • »nach Usability kann man nicht fragen« wegeng. z.B. Effekten wie sozialer Erwünschtheit » Daher sind quantitative Testung zwingend » das Management will Zahlen haben um z.B. Impact auf Sales und Branding zu quantifizieren
  • Vorhersagen ermöglichen , von der bewertung des prototypen im vergleich zur performance des produkts
  • Anfangs SUS fragebogen, aber der ist zu Usability zentriert » eigene messskala entwickelt
  • dann UXbench entwickelt: Messung von brand, design, emotion, utility, usability
  • Qualitative bewertungen unterstützen die quantitativen Messungen
  • Mit regelmäßigen Messungen sind longitunale Studien möglich, die sind aber extrem zeit- und kostenintensiv » Sirvaluse hat mittlerweile einen Datenpool von 1200 Aussagen zu verschiedenen Produkten aufgebaut
  • Ein Problem: Vermengung von Erklärung und Messung, d.h. es gibt eine ungenügende Trennung von abhängigen und unabhängigen variablen
  • Methodische Fragestellungen sind wichtig » neue Testmethodik entwickelt, die zum Vergleich von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Smartphones getestet werden konnte: 
    1. Es werden standardisierte Produktinfos von allen Produkten gegeben
    2. Fragebogen zu Erhebung der Weiterempfehlungsrate, des Gesamteindrucks und der Kaufintention 
    3. Selbstbestimmtes Ausprobieren der Produkte ohne vorgegebene Aufgaben und Ziele 
    4. Fragebogen zu Erhebung der Weiterempfehlungsrate, des Gesamteindrucks und der Kaufintention
  • Lesson Learned: Stimulation & Look&Feel, Product Fit sind die wichtigsten Faktoren bei der Bewertung; Usefullness als Usabilityfaktor nicht so sehr » Produktqualität & Nutzungserlebnis als wichtige Dimensionen der Bewertung
  • Overall UX measures (purchase intention, recommendations, good product) allow to compare products, but recommendations what to change in the product is another story (this might happen through complementary qualitative interviews)
Frage- und Antwortrunde
  • Usecases von fraglicher bedeutung, weil es Ziele und aktionen instruiert, die ein User vielleicht gar nicht tun würde » Ist das dann Discount UX? Nein, denn es geht nicht ums sparen, sondern die Erhebungsmethode zu verbessern.
  • Studienansatz mit kombination von Experten und ungeübten Usern hat sich bewährt
  • Neue Produktschwerpunkte: Medizintechnik, weiße ware, mobiltechnik, internationaler aspekt
Danke Tim für die aufschlussreiche Präsentation. Gerade diese Tage hat sich Jeff Sauro in einem Blogbeitrag kurz zur Bedeutung der Messung von UX geäußert. Er bringt es auch den einfacher Punkt: "Improving the customer experience starts with measuring."

Es hat wieder viel Spaß gemacht. Näheres zu kommenden Veranstaltungen auf uxhh.de!

Sonntag, 12. Februar 2012

Nachlese Interaction12 in Dublin

Mit 750 Teilnehmern war die Interaction12 die bisher größte Konferenz der Interaction Design Association (IxDA). Das Programm umfaßte vier (über-)volle Tage mit jeweils drei parallelen Vortragsreihen (Presentations). Nur die Hauptvorträge (Keynotes) hatten keine Konkurrenz. Außerdem gab es noch Workshops und andere Aktivitäten, am interessantesten für mich weil mit frischen Ideen gespickt der Studentenwettbewerb.

Die Interaction12 war sehr professionell aufgezogen, so dass ich den Charme einer durch und von der Community belebten Konferenz etwas verloren ging. Etwas befremdlich wirkten auf mich vor allem die Konferenzeröffnung und die Preisverleijung. Zum Beispiel gab es bei der Eröffnung (hier ein paar Fotos) nach der üblichen Begrüßung nicht etwa gleich Freiraum für Gespräche, sondern erstmal ca. 1,5 weitere inhaltliche Beiträge (sog. Ignite Talks), die den Austausch mit anderen ziemlich beeinträchtigten, weil wieder nur Zuhören angesagt war. Auch die Preisverleihung des IxD Awards (über die Gewinner) war eine Hochglanz-PR-Show und Selbstbeweihräucherungsspektakel. Aber zumindest mal gut, eine sehr amerikanisch geprägte "Show" erlebt zu haben. Zumindest durfte man dort leise im Hintergrund reden.

Vorerst ist dies eine Sammlung von Berichten, was zu erleben war (alle in Englisch):
  1. Tag mit Konferenzeröffnung: Core77, Jonny Holland, Matthias Müller-Prove
  2. Tag: Jonny Holland, Matthias Müller-Prove
  3. Tag mit IxD Awards: Jonny Holland, Matthias Müller-Prove
Der IxDA Local Leader Workshop am ersten Vormittag war besonders gut - dort haben sich die Organisatoren der weltweit verstreuten Gruppen kennengelernt, ausgetauscht und voneinander gelernt. Als einer von vier Vortragenden habe ich in den "Break Outs" vorgestellt, wie wir in Hamburg die Events organisieren - vor allem im Gegensatz zu den anderen interessant:


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Mir hat die Konferenz gut getan - viele neue Eindrücke und Ideen, obwohl es insgesamt eigentlich zu viel war, um alles mitzunehmen. Ich habe zum Beispiel die IxDA Debatte verpaßt - wohl eine tolle Veranstaltung (Twitter-Stream).